Sorge um den Erhalt des Sportzentrums Erbach

Viele Jahre war bekannt, dass die alte Halle am Sportzentrum in Erbach renovierungsbedürftig war. Sehenden Auges verfiel die alte Halle erst langsam, so Karin Seyfert, stellvertretende Vorsitzende des Homburger FDP-Stadtverbands, bis sie aus Sicherheitsgründen letztendlich abgerissen werden musste. Mit der alten Gaststätte verhielt es sich ähnlich, statt Geld in den gut ausgelasteten sozial wichtigen Treffpunkt zu investieren, wurde zugewartet, bis eines Tages die Sicherheits- und die Hygienevorschriften den weiteren Betrieb untersagten. Während und nach sämtlichen Trainingszeiten und Veranstaltungen war die Gaststätte sehr gut besucht, auch die Kegelbahn und der Nebenraum, für Vereinssitzungen bestens geeignet, war immer ausgelastet. Schon seit Jahren hofften Mitglieder der dort trainierenden Vereine und Gäste, dass im Rahmen der schon absehbaren notwendigen Renovierungen der „neuen Halle“ auch die Gaststätte Berücksichtigung finden würde und der Betrieb wiederaufgenommen werden könnte.

Die Notwendigkeit dieser Sanierung des Erbacher Sportzentrums war also jedem Bürger und auch Politiker spätestens seit 2012 bekannt. Kurzerhand wurde es vom bisherigen Träger, der Stadt Homburg, an die HPS verkauft, somit beschäftigte dieses Thema die Stadt vordergründig nun nur noch am Rande. Die HPS ist bekannter Weise ein Tochterunternehmen der Stadt Homburg, ursprünglich mit dem Aufgabengebiet „Parkhaus- und Stadtbus“, also Betrieb und Finanzierung u.a. des Homburger Parkhauses. Die Ressourcen dieser Gesellschaft sollten nun helfen, die Sanierung der Sporthalle umzusetzen. Die Kosten dafür jonglierten seitdem zwischen 30.000€ und 2,3 Mio. €. Stillschweigend wurde jedoch auch jetzt weiter nur zugesehen und nichts geschah. Trotz immer deutlich werdendem Renovierungsbedarf durfte der Trainingsbetrieb aufrecht erhalten bleiben. Vor einem knappen Jahr kam plötzlich Bewegung auf, es war Wahlkampf vor der Landtagswahl und CDU- Innenminister Klaus Bouillon überreichte medienwirksam eine Fördermittelzusage in Form eines Schecks in Höhe von 4 Millionen € an Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Finanzbedarf auf mittlerweile 8 Millionen Euro geschätzt.

Vor ein paar Tagen wurde durch die Presse bekannt, dass das Sportzentrum Erbach ab Mitte 2018 geschlossen werde, der Stadtrat aber keinerlei Informationen darüber erhalten habe. Äußerst besorgt äußern sich treue Vereinsmitglieder, die gerade die regelmäßig stattfindende Weiberfasching organisieren, wie es nun mit der Halle weitergehe. Mangelnde Transparenz führt zu fehlender Planungssicherheit für diese und ähnliche Veranstaltungen, mit deren Einnahmenvor allem die Jugendarbeit im Verein garantiert wird. Nicht vorzustellen, wie es mit den Vereinen weitergehen soll, wenn auch diese Halle sich selbst überlassen wird.

Im Rahmen des Verschwindens von mehreren Millionen Euro beim Landessportverband fragt Gustl Schwab von der FDP Homburg, ob die zugesagte Finanzierung durch das Innenministerium überhaupt noch Bestand hat, wie die konkreten Planungen aussehen oder ob nun wie beim Abriss der „alten Halle“ Fakten geschaffen werden.