Offener Brief betr. Meldung „Traditionelles Gewerkschaftsessen zum 1. Mai“ auf www.homburg.de

Herrn Joachim Rippel
Oberbürgermeister der Kreisstadt Homburg
Rathaus Am Forum
66424 Homburg

Homburg, den 03.05.2005

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

mit Verwunderung haben wir den heute im Internetangebot der Kreisstadt veröffentlichten Artikel „Traditionelles Gewerkschaftsessen zum 1. Mai“ (http://www.homburg.de/content/news/6686.htm , PDF-Ausdruck im Anhang) zur Kenntnis genommen. Wie dort dargestellt wird, ist diese Einladung ein „Dank der Stadt für die verantwortungsvolle Arbeit der Arbeitnehmervertreter und dient dem gemeinsamen Austausch“. Diesem Dank schließen wir uns als Partei und als Fraktion ausdrücklich an. Leider sind wir als Liberale, auf deren Kritik an den Gewerkschaftsfunktionären sich die zitierten Redebeiträge Ihrer Person, des Herrn Reinstädtler und des Herrn Ewen ganz offensichtlich beziehen, von diesem Dialog ausgeschlossen gewesen.

Verstehen sie mich bitte nicht falsch: weder wollen wir dieses „traditionelle Gewerkschaftsessen“ in Frage stellen, noch möchten wir unbedingt daran teilnehmen. Aber wenn in einem stadteigenen Medium dieses uns betreffende Dialogproblem angesprochen und im großen Schulterschluss – anders können wir diese Darstellung und die Erwähnung der beiden Beigeordneten nicht verstehen – angemahnt wird, dass wir den Dialog brauchen, um gemeinsam Problemlösungen zu erarbeiten, dann hätten wir an diesem Dialog schon gerne teilgenommen.

Einseitige Publikationen der Stadt, gerade über ihre eigenen Veranstaltungen, sind legitim, natürlich gerade in eigenen Medien. Aber dass Sie den zitierten Gewerkschaftsfunktionären einen solchen Raum für eine ebenso einseitige Darstellung bieten, verwundert uns wirklich, zumal wir Sie stets als ausgleichenden Moderator erleben durften.

Wir als Homburger Liberale möchten nicht in eine inhaltliche Debatte mit Ihnen über Gewerkschaftsfunktionäre – bitte beachten Sie, dass die Kritik der FDP sich stets auf die Gewerkschaftsfunktionäre, nie auf die Rolle der Gewerkschaften bezogen hat – einsteigen, das darf gerne auf anderer Ebene geschehen. Wenn der Artikel allerdings noch breiter gestreut wird, werden wir uns dazu zu Wort melden müssen. Als Leidtragende vor Ort einer vollkommen verkürzt geführten Debatte weisen wir die einseitige Darstellung deftiger Kritik von Gewerkschaftfunktionären in stadteigenen Medien zurück. Wir bitten Sie, entsprechende Problematiken bei künftigen Publikationen der Kreisstadt Homburg zu beachten.

Mit freundlichen Grüßen

Timo Riediger
für die Homburger FDP und
die Fraktion der FDP im Stadtrat