Energiewende: Erzeugung und Einsparung

Die Diskussion um das Pro und Kontra der Nutzung von Windkraft hat die Öffentlichkeit polarisiert. Am Freitag, 16. Oktober 2015 lud die FDP Homburg zu einer Veranstaltung zu dieser Thematik ein. Es fanden knapp 50 Personen den Weg zu dem gut einstündigem Vortrag, mit einer noch einmal  so langen anschließenden Diskussion.

Es ist deshalb das Verdienst der FDP Homburg mit ihren Vorsitzenden Gustl Schwab und Karin Seyfert mit Prof. Dr. Dr. Kühne, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, einen renommierten Kenner der Materie als Referent gewonnen zu haben. In seinem Vortrag „Energiewende und Windkraft – Annahmen und Widersprüche“ hat Prof. Kühne aus der Sicht des Wissenschaftlers zunächst die Auswirkungen der Energiewende, Veränderungen der Ästhetik durch neue Energieformen , sowie die Vielfalt des „Begriffes Landschaft“ und seiner Veränderung durch die Windkraft und die Energiewende aufgezeigt.

Prof. O. Kühne bei seinem Vortrag
Prof. O. Kühne bei seinem Vortrag

Als Konsequenzen sollen „konventionelle Kraftwerke“ nur noch ergänzend und im Rahmen der Versorgungssicherheit einspeisen. 50-60% des Energieverbrauchs resultieren aus Raumheizung und ca. 30-35% aus der Benutzung des Autos. Auch hier sind konzeptionell im Rahmen der Energiewende grundlegende Neuorientierungen erforderlich.

Gustl Schwab betont, dass eine frühzeitige Einbindung der ansässigen Bevölkerung zum Beispiel durch Bürgerbefragung in die Entscheidungsprozesse des Ausbaus der Energiegewinnung – am regionalen Beispiel Bau von Windkrafträdern – bezüglich Versorgungssicherheit, finanzielle Auswirkungen auf die Region unabdingbar ist. Die Auswirkungen auf Gesundheit und Landschaft müssen parteiunabhängig abgewogen werden.
Ausführlich wurden der Diskussion mögliche Konsequenzen auf Klimawandel, Bevölkerung, Immobilienwerte und die Gesundheit erörtert.

Die politisch Verantwortlichen bleiben weiter aufgefordert eine Rationale für den Mindestabstand der Windräder festzulegen. Die Vergleichswerte aus Flächenländern wie USA oder Australien sind hier nicht anwendbar. Um so wichtiger sind aber vom Bundesamt und vom Ministerium (BMBF) finanziell geförderte Studien , die nicht nur die genannten Einflussgrößen einbeziehen , sondern in ihren Auswirkungen mit Kontrollgruppen (ohne Windkraftenergieexposition) vergleichen.

Diese Ergebnisse werden dazu beitragen neben möglichen gesundheitlichen Risiken , auch Auswirkungen auf die Attraktivität der Region durch Windräder zu erkennen.

Karin Seyfert fordert, die Forschung der Energiewende in Bezug auf technische Fragen, Verteilung, Effizienz und Speicherung zu forcieren unter Einbeziehung der sozialen Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit.

Weiter fordert die FDP verstärkt die Fragen der Einsparung von Energie anzugehen, hier liegt der mit der Hälfte der zur Zeit benötigten Energie für Heizung der weit höchste Verbraucheranteil.

Zum Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 23.10.2015