FDP Saarpfalz fordert Maßnahmenpaket gegen den Bahn-Notstand in Homburg

Schwere Versäumnisse in der Vergangenheit belasten Rippels Bilanz – Weisweiler schlägt Kooperation mit Kaiserslautern vor

Homburg, 19.12.2007. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP Saarpfalz und Homburger OB-Kandidat Georg Weisweiler hat die Landesregierung aufgefordert, den Verlust des Homburger ICE-Haltepunktes mit einem Maßnahmenpaket nicht nur auszugleichen, sondern rückgängig zu machen. „Die Streichung der allermeisten ICE-Verbindungen durch Homburg ist hausgemacht. Der Schienenverkehr wurde in der Vergangenheit stiefmütterlich behandelt. Weder Herr Rippel noch Herr Schöner haben sich ernsthaft um den ICE-Halt gekümmert. Was jetzt von Herrn Rippel als Wirtschaftsminister probiert wird, ist reiner Aktionismus, der vertuschen soll, was in den letzten Jahren versäumt wurde“, so Weisweiler.

Der FDP-Wirtschaftsexperte befürchtet für Homburg und die Umlandgemeinden schwerwiegende Folgen. „Der gesamte Ostsaar-Bereich wird buchstäblich vom nationalen und internationalen Schienenschnellverkehr abgekoppelt. Dies erschwert in Zukunft die Ansiedlung neuer Unternehmen und belastet die Standortqualität. Gerade international ausgerichtete Firmen bewerten potenzielle Standorte nach der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur“, weiß Weisweiler aus eigener Erfahrung. Viele Kunden von Krupp-Gerlach, als dessen Geschäftsführer Weisweiler lange Jahre arbeitete, bevorzugten den Schienenschnellverkehr, auch wegen der Arbeitsmöglichkeiten von unterwegs. Besonders der Verlust einer Direktverbindung nach Frankfurt belaste die bislang positive Homburger Infrastrukturbilanz.

Weisweiler schlägt deshalb ein ganzes Maßnahmenbündel vor, um den Schaden für die Homburger Wirtschaft rückgängig zu machen:

1. Zuerst muss ein klares Bekenntnis der Landesregierung zur ICE-Haltepunkt Homburg erfolgen und finanzielle Mittel für den Homburger Bahnhof bereit gestellt werden. Es sei nicht hinnehmbar, dass künftig nur noch in den Saarbrücker Eurobahnhof investiert werde.

2. Landesregierung und Stadtverwaltung müssen den Homburger Hauptbahnhof als den wichtigsten Bahnhof des saarpfälzischen Grenzraumes durch die massive Förderung von Zubringerdiensten aufwerten. Dies gilt insbesondere durch die Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken.

3. Landesregierung und Stadtverwaltung müssen Kooperationsgespräche mit Kaiserslautern aufnehmen mit dem Ziel, dass ICE-Zugpaare, die für Kaiserslautern weniger attraktiv sind, alternierend nach Homburg verlegt werden.

4. Die Stadtverwaltung muss alle Umlandgemeinden, die im Einzugsbereich des ICE-Haltepunktes Homburg liegen, zu einem ICE-Gipfel einladen. Ziel ist die Verabschiedung einer gemeinsamen Strategie zur Rückkehr des ICE nach Homburg.

5. Landesregierung und Stadtverwaltung müssen den Druck auf Bahnchef Mehdorn erhöhen, der für die nähere Zukunft Zugpaare auf der Strecke Frankfurt-Paris in Aussicht gestellt hat.

Weisweiler sieht mit diesem Maßnahmenpaket durchaus noch Chancen, den ICE Haltepunkt Homburg doch noch zu retten und die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten. Eines könne sich die Kreisstadt aber keinesfalls leisten: “Ein zünftiges ‚Weiter so‘ wie der amtierende Wirtschaftsminister Rippel den Homburger Bürgerinnen und Bürger in einem Wahlbrief für Herrn Schöner empfiehlt, darf es in Bezug auf den ICE nicht geben. Das würde nämlich bedeuten, dass der Homburger Bahnhof noch weiter an Bedeutung verlieren würde“, so Weisweiler abschließend.

Pressemitteilung der FDP Saarpfalz vom 19.12.2007