Ein Geschenk an die Homburger Freiheitskämpfer

Homburger Liberale stiften Gedenktafel

In Erinnerung an den Geburtstag von Dr. Johann Georg August Wirth (geboren am 20.11.1798) und im Zuge des 175. Jubiläums der pfälzischen Freiheitsbewegung, die 1832 im Hambacher Fest ihren Höhepunkt fand, will die Homburger FDP eine Gedenktafel stiften. Die Tafel soll an Wirths Wirkungsstätte in der heutigen Eisenbahnstraße erinnern, von wo aus vor 175 Jahren die Zeitung „Deutsche Tribüne“ herausgegeben wurde. Eine Tafel gab es hier bereits, aber sie ist im Lauf der Jahre abhanden gekommen und nicht mehr auffindbar. „Im Zuge unserer Rundgänge durch Homburg ist uns das Fehlen aufgefallen. Wir wollen mit der Stiftung einen kleinen Beitrag dazu leisten, das großartige Erbe dieser friedlichen Freiheitskämpfer unserer Region zu bewahren“, kündigte FDP-Stadtverbandsvorsitzender Timo Riediger die neue Gedenktafel an. Man versuche, die Gedenktafel noch im Jubiläumsjahr 2007 fertigen und befestigen zu können.

Dr. Johann Georg August Wirth war Ende des Jahres 1831 von Philipp Jakob Siebenpfeiffer nach Homburg geholt worden. Damals galt in der bayerischen Provinz auch französisches Recht und man hoffte, wegen der guten Verkehrsverbindungen und der im Rheinkreis schon bestehenden Unabhängigkeit der Justiz von Homburg aus liberales Gedankengut an der Zensur vorbei verbreiten zu können. In der Eisenbahnstraße 9 schrieb der Herausgeber Wirth mit seinen Redakteuren an der „Deutschen Tribüne“, die ab dem 1. Januar 1832 in Homburg erschien und als zentrale Quelle für den deutschen und europäischen Vormärz gilt. Durch sie wurden die Ansichten der liberalen und demokratischen Opposition im Deutschen Bund verbreitet. Erstmals wurde in dieser Zeitung ein Konzept für einen einheitlichen deutschen Nationalstaat mit demokratischer Verfassung entworfen. Wirth und Siebenpfeiffer waren Organisatoren und Hauptredner des Hambacher Festes Ende Mai 1832