FDP will Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken nicht aufgeben – Finanzierung der Trassenquerung kein Problem der Stadtverwaltung

Die Liberalen wehren sich gegen mutmaßliche Pläne in der Homburger Stadtverwaltung, die Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken aufzugeben. „Der Beigeordnete Schneidewind gibt ganz ohne Not eine verkehrspolitische Option aus der Hand“, erklärt der Homburger FDP-Vorsitzende Timo Riediger. Man dürfe aus städtischer Sicht die Bahnstrecke nicht gegen die dringend herbeigesehnte Ortsumgehung Schwarzenbach-Schwarzenacker (B423neu) unter dem Deckmantel zu hoher Kosten ausspielen. Für Über- und Unterquerungen von Verkehrswegen, auch für deren Finanzierung, seien einzig die Bau- und Verkehrslastträger verantwortlich. Bund und Bahn müssten sich insofern über Sinn und Kosten von Rückbau oder Querung einig werden. Die Stadtverwaltung könne für die B423neu nur Vorschläge auf dem Planungsweg machen, über die Ausführung und ihre Finanzierung entscheide nur der Bund. „Fakt ist: Wir brauchen die Umgehung, weil die alte B423 nicht weiter belastbar ist. Die neue Straße und die alte Bahntrasse müssen sich natürlich irgendwo kreuzen. Den Homburger Erfolg der Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan und des immensen städtischen Planungsaufwandes dürfen wir uns aber nicht zunichte machen lassen. Anstatt die als solche noch gewidmete Bahnstrecke vorschnell zu beerdigen, müssen Bund mit dem Eisenbahnbundesamt, die Deutsche Bahn und die am regionalen Schienenverkehr beteiligten Länder zu einer Entscheidung kommen. Ob die Bahn wieder betrieben wird, entscheiden eben leider nicht die Städte Homburg und Zweibrücken“, so Riediger weiter. Die FDP stehe weiterhin zu ihrer Forderung nach einer Wiederbelebung der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken. „Wer in Homburg die Bedeutung und Notwendigkeit des ICE-Haltepunktes und des Anschlusses an die S-Bahn Rhein-Neckar verstanden hat, kann sich nicht gegen eine weitere Schienenvernetzung wehren. Verkehr fließt eben über Stadtränder und Landesgrenzen hinweg. Kirchturmpolitik dürfen wir uns als Stadt in Grenzlage nicht leisten“, so Riediger abschließend.

Hintergrund: Der für Verkehr zuständige Homburger Beigeordnete Rüdiger Schneidewind hatte behauptet, nach einer Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken drohe das Aus für die neue Umgehung der B423 („Stadt Homburg lehnt Bahnstrecke ab“ in der Saarbrücker Zeitung / Homburger Rundschau vom 26./27.08.2006). Die B423neu wurde als vordringlicher Bedarf in den Bundesverkehrswegeplan 2003 aufgenommen. Die neue Ortsumgehung muss die noch gewidmete, aber zur Zeit nicht betriebene Bahnstrecke kreuzen. Die Stadt Homburg ist in die Planungen einbezogen,
Planungs- und Baukosten muss sie allerdings nur für die Anbindung an die neue Bundesstraße bezahlen. Die Lasten des Bundesstraßenneubaus trägt der Bund alleine.

Pressemitteilung vom 28.08.2006